Allgemeines für deine Reise nach Nepal
Eine Reise nach Nepal ist ein absoluter Traum für für Backpacker und lässt all unsere Herzen höher schlagen. Lange habe ich dieses Land vor mir hergeschoben bis Naomi mich überredet hat, dass jetzt ein guter Zeitpunkt wäre und… Wow uns beiden hat es so gut gefallen, dass wir direkt zwei ganze Monate geblieben sind. Nepal ist einfach einzigartig mit seinen unzähligen Bergdörfern, den wunderschönen Treks, den unfassbar liebenswürdigen Menschen und dem Terai mit seinen zahlreichen Wildtieren. Was dieses Land noch besonderer macht ist, dass es so viel neues zu entdecken gibt abseits der klassischen Touristen-Routen. Insbesondere der Westen Nepals bietet noch so viele Möglichkeiten Orte zu entdecken.
Reise durch Nepal
Da fast jeder einen der großen Treks vor hat (Annapurna-Region, Everest-Region oder Langtang) ist dies meist auch ein guter Startpunkt für die weitere Reise durch Nepal. Wer sich für eine Wanderung in der Annapurna-Region entscheidet hat den Vorteil, dass die meisten Highlights des Landes auf dem Weg bzw. in der Richtung liegen. Dazu kommt, dass die Anreise deutlich einfacher ohne Flug zu bewältigen ist. Der Hauptteil des Tourismus spielt sich von Kathmandu bis Pokhara und in der Everest-Region um Lukla ab. Andere Regionen sind noch deutlich ursprünglicher.
Top 11 Sehenswürdigkeiten in Nepal
Haben wir eigentlich schon erwähnt, dass Nepal eines unserer absoluten Highlights ist? Ich glaube schon, daher war es besonders schwer diese Erlebnisse in ein Ranking zu bringen. Ebenso ist das ganze Land als solches ein riesen Highlight. Dennoch haben wir mal versucht die Highlights in eine Reihenfolge zu bringen. Hier ist unser Ergebnis.
1) Annapurna Base Camp und Poonhill Trek
Eine Reise nach Nepal ist natürlich nicht komplett ohne einen der mehrtätigen schweißtreibenden Treks zu machen. Wir haben uns für die Wanderung zum Annapurna Base Camp entschieden. Zum Glück waren wir während der Corona-Zeit und zu Beginn der Saison hier, weswegen wir die Wanderung quasi alleine machen konnten. Der Trek war eines der schönsten Dinge die wir beide je erleben durften. Bis auf knapp 4.200 m führt der Trekt und dauert ca. 8 – 10 Tage. Alles was du wissen musst zu dieser einzigartigen Wanderung erfährst du in unserem Artikel zu Annapurna Base Camp und Poon Hill.
2) Wanderung zum Rara Lake
Rara Lake zählt zu den krasseren Abenteuern unserer Nepal-Reise. Im tiefen Westen Nepals ticken die Uhren nämlich noch etwas anders. Bevor wir mit der Wanderung starteten mussten wir 2 x knapp 13 Stunden in Allrad-Bussen ins Landesinnere tuckern und das selbe natürlich auch wieder zurück. Würden wir es nochmal tun? Nein! War es geil? Absolut! Also wer ein wirkliches Abenteuer such sollte die Wanderung zum Rara Lake angehen!
3) Maha Shivaratri Festival
Die Nacht Shivas ist ein ganz besonderes Festival, was jedes Jahr im Pashupatinath-Tempel in Kathmandu stattfindet. Der Tempel ist einer der wichtigsten im Hinduismus. Das Festival findet jedes Jahr im Februar/März statt und zählt eine knappe Million Besucher. Die meisten sind Pilger aus ganz Nepal bzw. Indien. Für die Verehrer des Gottes Shivas ist es das höchste Fest im Jahr. Das Festival selbst ist unheimlich spannend und wir haben sehr intensive Eindrücke mitgenommen. Im ganzen Tempel wird während des Festivals Cannabis geraucht – scheinbar gedulded an diesem besonderen Tag für die Anhänger Shivas. Weitere Hintergründe zu Maha Shivaratri efährst du auf unserem Artikel dazu.
4) Bardia Nationalpark
Nachdem wir im Chitwan Nationalpark erfolglos nach den Tigern gesucht haben, wollten wir einen neuen Versuch im Bardia Nationalpark wagen. Hier gibt es die größte Tigerpopulation des Landes und wieder ging es zu Fuß los. Zwar haben wir hier wieder einige spannende Tiere gesehen – die Großkathe haben wir wieder vergebens gesucht. Enttäuscht waren wir aber nicht, da es wieder ein tolles Abenteuer war und Bardia deutlich untouristischer ist als Chitwan. Alles zu einer Walking-Safari im Bardia Nationalpark erfährst du in unserem gesonderten Beitrag dazu.
5) Wanderung zum Kapuche Lake
Eine der weniger erschlossenen Wanderungen ist die Wanderung zum Kapuche-Lake, dem niedrigsten Gletscher-See der Erde. Die Wanderung dauert insgesamt 4 Tage inkl. 2 Tage für An- und Abreise. Gestartet wird ab Pokhara. Mit etwas Glück kann man gewaltige Lawinen in den See stürzen sehen. Die Wanderung eignet sich ideal als „Warm-Up“ für eine der größeren Wanderungen. Wie du dort hinkommst und was du mitnehmen solltest erfährst du alles in unserem Beitrag zum Kapuche Lake.
6) Kathmandu
Kathmandu hat uns absolut in seinen Bann gezogen, obwohl wir eigentlich keine Fans asiatischer Großstädte sind. Die bunten Farben, das leckere Essen und das tolle Umland haben uns überzeugt. Thamel ist der touristischste Stadtteil, indem man sich auch bestens für die bevorstehenden Wanderungen eindecken kann. Neben traditionellem nepalesischen Essen findet man auch viel indisches Essen und frisch gepresste Säfte. Der Durbar-Square, die verschiedenen Tempel und die prallgefüllten Marktstraßen tragen weiter zu einem tollen Flair bei. Die Stadt ist im Gegensatz zu Pokhara also nichts für Leute die auf Entspannung aus sind.
7) Holi Festival
Das Festival der Farben leutet den Frühlingsbeginn in Nepal und Nordindien ein. Ebenso wird der Sieg des Guten über das Böse gefeiert. Der Name „Holi“ stammt von Holika, einer Dämonin die von Vishnue (einer der wichtigsten Gottheiten im Hinduismus) besiegt wurde und anschließend in Flammen aufging. Beim Holi-Festival herrscht eine durchweg gute Stimmung, es wird getrunken und getanzt und sich gegenseitig mit Farbbeuteln beworfen, die es für wenige Cent an jeder Ecke zu kaufen gibt. Wie wir das Holi Festival erlebt haben und die Hintergründe haben wir auf einer extra Seite zum Holi Festival zusammengefasst.
8) Pokhara
Die wahrscheinlich touristischste Stadt des Landes ist ein wichtiger Ausgangspunkt für alle Wanderungen in der Annapurna-Region. Gelegen an am Fewa-See und umrandet von einer traumhaften Berg-Kulisse ist die Stadt auch ein schöner Ort zur Entspannung. So ziemlich jede Reise nahc Nepal führt früher oder später nach Pokhara. Die Lage ist einfach Idylle pur. Was du zu Pokhara wissen solltest haben wir auch nochmal in einem weiteren Artikel niedergeschrieben.
9) Bandipur
Das kleine Städtchen befindet sich zwischen Pokhara und Kathmandu und besticht durch eine tolle autofreie Altstadt. Die Stadt ist ein super Ort um sich einfach mal für 2 Tage treiben zu lassen und sich durch die nepalesische Küche zu probieren und zu entspannen. Hier erfährst du alles Weitere zu dem süßen kleinen Städtchen Bandipur.
10) Chitwan Nationalpark
Der Chitwan-Nationalpark ist eigentlich auf jeder Touristen-Route vorhanden. Hauptsächlich lockt er Besucher aufgrund seiner relativ großen Nashorn-Population an. Daneben gibt es noch Bisons, Tiger, Bären, Krokodile und viele weitere Tiere zu bestaunen. Aber: Eine Garantie gibt es natürlich nie und eine Safari zu Fuß im Chitwan Nationalpark ist ein ganz besonderes Erlebnis.
11) Kalikot
Unser erster Ausflug führte uns von Kathmandu in das nahegelegene Kalikot. Wir haben diesen Ort mit einer kleinen Wanderung verbunden und waren total begeistert. Schließlich war es besonders aufregend, da wir das erste Mal das Bergmassiv im Hintergrund bestaunen konnten.
Tipps für deine Reise nach Nepal
- Dollars bzw. Euros dabei haben
- Wenn du Dal Bhat bestellst bekommst du so oft Nachschlag wie du möchtest, es bleibt also niemand hungrig.
- Die Straßen in Nepal sind in einem schlechten Zustand, plane Zeit ein für jede Busfahrt! 30 km können bis zu 6 Stunden dauern.
- Nicht vorhandenene Trekking-Ausrüstung kaufst oder leihst du am besten in Kathmandu.
- Je nach Jahreszeit kann es in Nepal richtig kalt werden – Heizungen gibt es nicht.
Einreise nach Nepal
Die Visumserteilung für Nepal ist relativ simpel. Am einfachsten ist es ein Visa on Arrival (VoA) direkt bei Einreise zu kaufen. Hier gibt es 3 Möglichkeiten:
15 Tage : 30 USD
30 Tage : 50 USD
90 Tage: 125 USD
Bitte denke daran genügend Bargeld (€ oder USD) mitzunehmen, sonst kann es dauern, da man sich dazu entschieden hat am Immigration-Counter keine einheimische Währung zu akzeptieren. Es gibt zwar einen ATM (der ist meistens außer Betrieb) an dem du ggf. abheben kannst, allerdings nur Nepalesische Rupiah NPR, die du dann wiederum an der Wechselstube umtauschen musst, die allerdings keine einheimische Währung aufkauft und wenn dann nur zu einem sehr schlechten Kurs – wie du siehst ist die Einreise sehr bescheiden. Auch gibt es eigentlich ein Kartenlesegerät, was aber, wie wir erfahren haben, sehr häufig ausfällt, wie bei uns etwa. Nach 2 Stunden der Hartnäckigkeit konnte man dann das Gerät reparieren und wir konnten das Visum per Kredit-Karte bezahlen.
Transportmittel in Nepal
In Nepal gibt es im Prinzip nur 5 wirkliche Transportmittel, Bus, Touri-Bus, Minivans, Jeeps und Flugzeug. Die Fahrt auf Nepals Straßen zieht sich, da es nur sehr wenige asphaltierte Straßen gibt. Meistens fährt man auf Feldwegen. Die Fahrten auf der Straße sind sehr holprig und Beinfreiheit gibt es meist nicht. Dazu muss gesagt werden, dass es in Nepal deutliche Sicherheitsmängel gibt, besonders bei den Bussen. Auch der Flugverkehr ist deutlich unsicherer als in anderen Ländern.
Bus:
Das Standard-Transportmittel ist wie so oft der Bus. Die Busfahrten sind mitunter sehr abenteuerlich, insbesondere wenn es mit Geländebussen ins Gebirge geht. Busse sind in Nepal sehr günstig. So kostet eine Fahrt von Kathmandu nach Pokhara z.B. 6 €.
Touribus:
Die bequemste Möglichkeit ist der Touristenbus, der zwischen den beliebtesten Ortschaften verkehrt. Häufig ist dieser Bus günstiger, da man direkt in den Zielort gebracht wird und nicht an der Kreuzung aussteigt, von wo man noch ein Taxi o.ä. bezahlen muss. Preise variieren hier allerdings stark, je nach Nachfrage und Saison.
Minibus:
Minibusse sind minimal teurer und verkehren häufig als Alternative zu den öffentlichen Bussen. Der Vorteil: sie sind deutlich schneller, die Beinfreiheit dafür häufig aber geringer, je nach Sitzplatz. Die Preise variieren hier je nach Sitzreihe.
Jeep:
Insbesondere im Gelände kommen neben den Geländebussen häufig Jeeps zum Einsatz. Diese sind natürlich deutlich schneller und komfortabler, aber auch deutlich teurer.
Flugzeug:
Da alle Orte in Nepal auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bzw. durch Wandern erreichbar sind haben wir bewusst auf das Fliegen verzichtet und damit auch keinerlei Erfahrungen was das angeht.
Die Beste Reisezeit für Nepal
Die beste Reisezeit für Nepal ist auch davon abhängig, was man erleben möchte. Für uns war die beste Reisezeit im Februar und März. Das liegt daran, dass wir die beiden Festivals „Shivaratri“ und „Holi“ mitnehmen konnten und beim Trekking zum Annapurna Basecamp vor den Touristenmassen waren. Weiter oben lag zwar noch ordentlich Schnee, was wir allerdings als traumhaft schön empfanden. Generell gelten aber die Monate März bis Mai und September bis Dezember als die besten Reisezeiten für Nepal.
Foodguide für deine Reise nach Nepal
Nepal hat kulinarisch so einiges zu bieten. Von Klassikern wie dem Dal Bhat über Momos bis hin zu frischen Säften oder dem nepalesischen Milchtee. Wir haben nach 2 Monaten essen an der Straße, in den Bergen oder kleinen Imbissen mal einen kleinen Foodguide für Nepal zusammengestellt mit den kulinarischen Köstlichkeiten des Landes.
Bargeld abheben in Nepal
Wir mussten in Nepal bei jeder Abhebung Gebühren zahlen, Visa-Kreditkarten werden akzeptiert. Geldautomaten gibt es aber in allen größeren Orten.
Übernachten in Nepal
Hostels und Übernachtungsmöglichkeiten in Nepal sind sehr günstig. Natürlich gibt es wie in jedem Land auch in Nepal Unterkünfte in verschiedenen Preisklassen, von 4 € je Dormbett bis open End ist alles dabei.
Land und Leute in Nepal
Die Leute in Nepal waren unfassbar nett und zuvorkommend. Trotz großer Sprach-Barriere in den abgelegenen Gebieten fühlten wir uns stets willkommen und die Leute entgegnen einem stets mit einem Lächeln. Besonders gefallen hat uns auch, dass viele Leute in Nepal Selbstversorger sind. Es werden Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln und ein spinatähnliches Gewächs angebaut. Die überschüssige Obst- und Gemüseernte wird eingelegt oder zu Chutneys verarbeitet. Gekocht wird über einer Feuerstelle im Wohnzimmer. Der Rauch brannte stets in unseren nicht daran gewöhnten Augen. Besonders beeindruckt haben uns auch die Frauen, die Stunde um Stunde Steine für den Bau von Häusern in das Dorf trugen. Dazu tragen Sie einen Korb auf dem Rücken, der mit Steinen befüllt wird. Eine kleine Differenzierung muss man allerdings vornehmen: In den supertouristischen Orten Pokhara und dem Stadtteil Thamel der Hauptstadt Kathmandu können die Leute sehr aufdringlich sein, abgesehen von diesen Orten können wir nur bedingungslose Freundlichkeit berichten. Aber wie immer, handelt es sich hierbei um eine Schilderung aus unserer Perspektive.