Der Kinabatangan River
Der Kinabatangan River befindet sich im malaysischen Teil der Insel Borneo. Genauer gesagt ist er der größte Fluss des malaysischen Bundesstaates Sabah mit einer Länge von 560 km. Er entspringt im Landesinneren Sabahs und mündet in die Sulusee. Die Flussufer des Kinabatangan sind ein spannender Schauplatz für alle Wildlife-Enthusiasten. So schön dieser Ort auch ist so schockierend ist der Anblick des Umfeldes: Wir sind von Semporna aus zum Kinabatangan Fluss gefahren und quasi der gesamte Streckenabschnitt über 200 km sind einzig und allein Palmöl-Plantagen. Auch um den Fluss herum hat man an manchen Stellen das Gefühl, dass nur die ersten Reihen an Bäumen gelassen wurden, quasi als Kulisse, um dahinter alles für Palmöl-Plantagen zu roden.
Tiere am Kinabatangan River
Trotz der dramatischen Rodungen hat der Kinabatangan River einiges an Artenreichtum zu bieten. Nasenaffen, Langschwanzmakaken, Nashornvögel, Eisvögel, Reiher und Krokodile zählen zu den sehr häufig vorkommenden Tieren die man ziemlich wahrscheinlich sehen wird. Aber: Eine Garantie gibt es halt leider nie, wenn es um Wildlife geht. Mit etwas Glück bekommt man darüber hinaus Orang Utans, Pigmy Elefanten, Silberne Haubenlanguren, Bärenmakaken und Gibbons zu sehen. Wir hatten Glück und haben alles außer Pigmy-Elefanten und Gibbons gesehen. Unser Minimalziel lautete „Nasenaffen“ zu sichten. Leider war zu dem Zeitpunkt der Zoom unserer Kameras noch nicht ausreichend, um tolle Bilder zu schießen.
Flusssafaris auf dem Kinabatangan River
Die Flusssafaris finden mit Motorbooten statt. Auf einem Boot haben ca. 10 Leute Platz und man fährt den Fluss rauf und runter. Die Safaris finden früh morgens nach Sonnenaufgang bzw. kurz vor Sonnenuntergang statt. Die einzelnen Bootsafaris dauern 1-1,5 Stunden. Dazu sollte gesagt sein, dass diese für uns nach einiger Zeit auch etwas langweilig waren, obwohl man eigentlich immer etwas gesehen hat. Es ging halt dauernd den Fluss auf und ab und man saß durchgängig in den Booten.
Unterkünfte am Kinabatangan River
Am Kinabatangan River gibt es zig verschiedene Unterkünfte in allen Preiskategorien. Das gute ist, dass es hier keine „Hotellandschaften“ gibt, sondern die Unterkünfte jeweils für sich liegen an verschiedensten Stellen am Ufer (so zumindest das was wir gesehen haben). Die Unterkünfte bieten in der Regel eine Vollpension an, da es schwierig ist sich anderweitig zu versorgen.
Sukau Menanggul Homestay
Würden wir nochmals zum Kinabatangan River fahren würden wir uns vermutlich für das Sukau Menanggul Homestay entscheiden, da es einfach familiärer wirkt. Hier bucht man die Safaris einzeln nach Belieben dazu und es wirkt einfach wie ein netter kleiner Familienbetrieb. Die Unterkunft wirkt spartanischer aber man kann sich sein Programm selbst zusammenstellen. Die Übernachtung kostet 100 MYR (~21 €) inkl. 3 Mahlzeiten. Je Bootssafari bezahlt man nochmal 50 MYR (11 €). Auf deren Facebook-Seite sehe ich ständig, wie sie Videos mit Pigmy-Elefanten zeigen. Wenn ihr den Besitzer direkt kontaktieren wollt könnt ihr das über Whatsapp tun +60 148503728.
Natural Sukau Bilit Resort
Wir haben uns für das Borneo Natural Sukau Bilit Resort entschieden, da für uns Preis/Leistung sehr gut erschien. Für ein Paket für 3 Tage und 2 Nächte haben wir pro Person MYR 371 (knapp 80 €) gezahlt. Enthalten sind insgesamt 4 Boots-Safaris (2x morgen und 2x abend), Vollpension, 2 Nachtwanderungen, Abholung bzw. Drop-off in Sandakan/Sepilok und Tee am Nachmittag. Insgesamt würde ich sagen, dass das ganze Programm einem das bietet, was man für sein Geld erwarten kann. Die Zimmer sind super mit A/C und quasi keinen Mosquitos, die Bootssafaris sind toll aber mitunter etwas langwierig, da man selbst ziemlich passiv ist und gefühlt die gleichen Strecken fährt, die Nachtwanderung ist so … naja (man stapft im Prinzip eine 3/4 Stunde durch das Gelände der Lodge mit Taschenlampe und Gummistiefel, was aber nicht heißt dass man nichts spannendes sieht). Aber letzten Endes haben wir das erreicht was wir sehen wollten und der Guide ist sehr kompetent. Zwischen den Mahlzeiten gibt es auch relativ wenig zu tun. Für Buchungen und Infos könnt ihr den Besitzer unter Tel. +60 179729128 kontaktieren.
Fazit: Lodge ist super, Essen in Ordnung, Safaris erfüllen ihren Zweck und die Nachtwanderung kann man knicken. Insgesamt schon eher Massenabfertigung aber dafür auch sehr günstig.
Verpflegung: Hier gab es jeweils Buffet:
Frühstück: Toast, Butter, Marmelade, hartgekochte Eier, Baked Beans, Würstchen und Obst
Mittagessen: Frittiertes Hähnchen, Reis, Gemüse, Suppe (sehr wässrig), Rind bzw. Fisch
Abendessen: ähnlich wie mittag.
Anfahrt zum Kinabatangan River
Die Anfahrt ist relativ simpel. Sandakan/Sepilok sind beides Orte von denen die Lodges einen in der Regel kostenfrei abholen. Wer in anderen Orten wie zum Beispiel Kota Kinabalu oder Semporna ist fährt mit dem Bus bis nach Medan Slera und wird dort von den Lodges eingesammelt. Medan Slera befindet sich auf der Hauptverkehrsstraße in Sabah. Die Abholung sollte allerdings vorher mit den Lodges abgestimmt werden.
Tipps für Kinabatangan River
- Unbeding Moskito-Spray & Sonnencreme einpacken
- Wenn vorhanden ein Tele-Objektiv oder Fernglas dabei haben, die Tiere sind relativ weit entfernt.
- Langärmige Klam,otten dabei haben, um sich vor Moskitos zu schützen
- Snacks mitnehmen, zwischen Mittag- und Abendessen ist eine längere Pause
- Stirnlampe dabei haben für Nachtwanderung
Anfahrt zum Kinabatangan River
Der Kinabatangan River befindet sich ca. eine halbe Stunde von der Hauptstraße zwischen Sandakan und Semporna entfernt. Die Lodges holen dich in aller Regel an der Kreuzung in Medan Slera ab und bringen dich dann zur Unterkunft. Wenn du vorher in Sepilok bzw. Sandakan sein solltest holt die Unterkunft dich direkt ab. Von Semporna aus fährst du am besten mit dem Bus und steigst in Medan Slera aus.