Das Anaga-Gebirge auf Teneriffa – Lorbeerwald und Steilküste

Alles Wichtige zur Wanderung im Anaga-Gebirge auf einen Blick

Länge: ~ 10 km
Dauer: ~ 3-4 Stunden
Schwierigkeit: leicht-mittel

Das Anaga-Gebirge

Das Anaga-Gebirge ist mit gerade mal 20 km Länge und 5 – 10 km sehr überschaubar aber definitiv einen Besuch wert.
Das Gebirge zeichnet sich durch ein einzigartiges Klima und vielfältige Vegetation aus. Anaga befindet sich im nordöstlichen Teil der Insel Teneriffa und ist bekannt für seine Nebelwälder und steilen Klippen. Das Klima im Anaga-Gebirge ist durch den Einfluss der Passatwinde geprägt, was zu feuchten Bedingungen führt. Die Niederschläge sind hier höher als im Rest der Insel, und die Temperaturen sind tendenziell milder.

Blick in die Schlucht im Anaga-Gebirge

Die Vegetation im Anaga-Gebirge ist äußerst vielfältig und beherbergt eine Fülle endemischer Pflanzenarten. Die Feuchtigkeit begünstigt das Wachstum von Moosen, Farnen und anderen Feuchtigkeit liebenden Pflanzen. Aufgrund der unterschiedlichen Höhenlagen im Anaga-Gebirge variiert die Vegetation von Lorbeerwäldern in den höheren Regionen bis hin zu Trockenwäldern in den niedrigeren Gebieten. Die einzigartige Kombination aus Klima und Vegetation schafft eine malerische Landschaft, die für Naturliebhaber und Wanderer gleichermaßen faszinierend ist.

Höhlenhaus mit Drago im Anaga-Gebirge

Wandern im Anaga-Gebirge

Wir haben uns im Vorfeld einige Blogs angeschaut und Wanderportale durchstöbert und waren etwas unschlüssig, welche Wanderung wir machen wollten. Wir möchten dir die Entscheidung erleichtern und stellen dir hier unsere Wanderung vor, die eines unserer größten Highlights während unseres Urlaubs auf Teneriffa war. Wir sind vom Cruz del Carmen nach Chinamada bis Punde del Hilgado gewandert (Wanderweg PR-TF-10).

Wir reisen mit dem öffentlichen Bus an und steigen am Cruz del Carmen aus. Dort machen wir einen kurzen Abstecher zur Touristeninformation und lassen uns eine kostenlose Wanderkarte für den Trail geben. Nun geht es los – zunächst wandern wir durch Lorbeerwälder, die einen wie in einem Märchenwald fühlen lassen.

Wandern durch den Lorbeerwald im Anaga Gebirge

Wir laufen weiter bergab und verlassen nach einiger Zeit den Wald und stoßen auf einige Terrassen, die von Einheimischen bewirtschaftet werden. Zum ersten Mal haben wir hier auch einen tollen Ausblick auf die Küste und die Schlucht.

Terrassenanbau im Anaga Gebirge

Weiter geht es auf einem schmalen Weg, vorbei an Fahnen und Sträuchern. Immer wieder haben wir einen tollen Blick auf die tiefen Schluchten des Gebirges. Die Vegetation hat sich mittlerweile auch stark verändert und das Klima wurde deutlich trockener. Nun stoßen wir hauptsächlich auf Dragos (Drachenbäume) und Kakteen. Nach ca 1,5 Stunden erreichen wir das Dorf Chinamada, was berühmt für seine bewohnten Höhlenhäuser ist. Die Außenfassaden gleichen herkömmlichen Häusern, der Rest des Hauses ist in die Höhle reingemeiselt.

Höhlenhäuser Chinamada

Hier nehmen wir den Mirador (Aussichtspunkt) mit und laufen dafür einen knappen Kilometer zusätzlich. An dem Aussichtspunkt nehmen wir verleiben wir uns unsere belegten Brote ein und machen eine erste kurze Pause. Danach geht es im Prinzip nur noch bergab, einen Stopp legen wir am „Roque dos Hermanos“ ein von wo man einen fantastischen Blick auf die steilen Klippen hat. Der Kontrast zwischen dem saftigen Grün der Kakteen und dem Meeresblau ist einfach wunderschön.

Ist die Wanderung im Anaga Gebirge schwierig?

Wir empfanden die Wanderung ehrlich gesagt als ziemlich easy, auch wenn die Wanderkarte gewisse Passagen als „schwierig“ labelt. Im Endeffekt geht es größtenteils bergab, teilweise ist der Untergrund etwas spitzkantig, weswegen wir Wanderschuhe empfehlen. Ebenso solltest du vorsichtig sein bei den Bergab-Passagen, da diese teilweise voller Sand bzw. Rollsplit sind und einen schnell ins Schliddern bringen.

Anaga Gebirge auf eigene Faust oder mit einer Tour?

Die Frage stellte sich für uns eigentlich gar nicht weil die Wanderungen nicht sonderlich anspruchsvoll sind und Start- und Endpunkt perfekt mit dem Bus erreichbar sind.

Benötige ich eine Genehmigung für die Tour?

Zwar gibt es 2 Gebiete für die man eine spezielle (kostenlose) Genehmigung vorab benötigt – für diese Wanderung benötigst du allerdings keine

Gibt es unterwegs Einkehrmöglichkeiten?

Einkehrmöglichkeiten gibt es in „Las Carboneras“, hierzu muss aber ein anderer Teilabschnitt (nämlich der PR-TF-10.1) gewählt werden, dieser zweigt unterwegs ab und führt bei Chinamada wieder dem „normalen“ Weg zusammen. Wir hatten uns gegen diese Variante entschieden, da sie teilweise an der Straße entlang verläuft. Weitere Einkehrmöglichkeiten erwarten dich ohehin in Chinamada (als wir dort waren leider geschlossen). Ansonsten musst du dich bis El Hidalgo gedulden.

Packliste Anaga Gebirge

  • Wanderschuhe
  • Pullover
  • Wasser (1,5 L pro Person sollten genügen)
  • Regenponcho
  • Frühstück (z.B. belegte Brote, Bananen und Snickers)
  • Sonnencreme
  • Kopfbedeckung
  • Kurze
  • Sonnenbrille
Blick auf das Meer im Anaga Gebirge

Anfahrt zur Wanderung

Die Anfahrt zur Wanderung ist super easy, es wird definitiv kein Auto benötigt. Klar gestaltet sich die Anreise mit dem PKW nochmal einfacher, da man einfach das „Cruz del Carmen“ ansteuert und dort auch einen Parkplatz vorfindet. Kaum komplizierter gestaltet sich tatsächlich die Anreise mit dem Bus.

Cruz del Carmen Schild im Anaga Gebirge


Anreise mit dem Bus:
Zunächst sucht ihr euch eine Verbindung zu „Intercambiador Laguna“, was ein größerer Busbahnhof ist. Hier könnt ihr mit verschiedenen Bussen und der Straßenbahn hinkommen. Wir fanden es mit der Straßenbahn bequemer. Der Busbahnhof ist super erreichbar von San Cristobal de la Laguna und Santa Cruz de Tenerife. Anschließend nehmt ihr den Bus 273 der euch bis direkt zum Startpunkt der Wanderung bringt. Ihr könnt auch 274 nehmen, müsst dann aber noch eine gute viertel Stunde laufen.

Abreise mit dem Bus:

In Punta del Hidalgo nehmt ihr den Bus 50 der euch wieder zum „Cambiador Laguna“ bringt, von wo ihr dann in umgekehrter Richtung weiter fahren könnt zu eurer Unterkunft.

Fazit: Wer sich wie wir mit der Wahl der richtigen Tour quält, sollte mit dieser nichts falsch machen, da sie alle Facetten des Anaga-Gebirges abdeckt, Einkehrmöglichkeiten bietet und vom Schwierigkeitsgrad absolut machbar ist.

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